Schwelm/Essen. Es war eine atemberaubende Partie und eine großartige kämpferische Leistung der TG Rote Erde Schwelm. Gegen sechs Spieler und zeitweise auch gegen die eigentlich Unparteiischen setzte sich die Mannschaft von Trainer Norbert Krause am Ende knapp mit 3:2 (30:32, 25:18, 26:28, 25:14, 15:13) bei der MTG Horst durch und verteidigte damit Tabellenplatz zwei hinter den Überfliegern aus Bottrop.
Wer Norbert Krause kennt, der weiß, dass Schiedsrichterschelte nicht seine Sache ist. Doch diesmal platzte ihm der Kragen: "Ich hatte manchmal das Gefühl, die seien gekauft", schimpfte er und führte eine besonders krasse Situation als Beleg an. Es war im dritten Satz, als die Schwelmer einen Essener Spieler regelrecht "abschossen", der Ball von dessen Körper abprallte, und einer der beiden Referees den Punkt den Gastgebern zuerkennen wollte. Immerhin hat hier der zweite Unparteiische interveniert. Doch in vielen anderen Situation fühlten sich die Schwelmer benachteiligt. Doch sie behaupteten sich am Ende mit einer ganz starken Mannschaftsleistung gegen die Fehlentscheidungen.
Partie beginnt miserabel
Dabei beginnt die Partie für die Gäste miserabel. Schnell liegen sie gegen die gegenüber dem Hinspiel deutlich veränderte Mannschaft mit 8:18 zurück. Doch ein Abschenken des Auftaktsatzes ist kein Thema. RE macht ein, so stuft Norbert Krause es ein, "grandioses Spiel" und holt Punkt um Punkt auf, bleibt aber am Ende dann doch knapp nur zweiter Sieger.
Mit unveränderter Einstellung gibt es die Belohnung einen Satz später. Im zweiten Durchgang - und nicht nur hier - kämpfen die Schwelmer unverdrossen weiter, kratzen Bälle vom Boden, retten hier und löschen da, spielen insgesamt sehr, sehr konstant. So gewinnen sie den Durchgang souverän.
Zusammenstoß mit Sören Diehl
Im dritten Satz dann unter anderem die eingangs erwähnte "Abschussszene", aber auch eine Reihe weiterer nicht nachvollziehbarer Entscheidungen. Dazu noch ein "Crash" zwischen Sören Diehl und Nils Holzbrink, bei dem der sich einen Cut am Auge zuzieht und erst einmal aussetzen muss. Dazu muss man wissen, dass sich Holzbrink erst im vergangenen Jahr einer Augenoperation unterziehen musste. Der Satz geht erneut ganz knapp verloren, doch das bricht die Moral der Schwelmer nicht.
Sie greifen an, fighten, geben alles - und fahren Satz vier erneut souverän nach Hause. Übrigens in der zweiten Hälfte wieder mit Holzbrink als Zuspieler.
Holzbrink überm Auge verletzt
Also geht es in den Entscheidungssatz. "Da gab es keinen großen Einfluss der Schiedsrichter mehr", stellt Krause fest, und sein Team zeigt hier die besseren Nerven und gewinnt zum ersten Mal in dieser Partie einen knappen Satz. Klar, dass es hinterher Lob vom Trainer gibt. "Das war kämpferisch mit Abstand das beste, was ich von dieser Mannschaft bisher gesehen habe", kommentiert der Trainer und hofft auch in den nächsten Spielen auf seinen Zuspieler Nils Holzbrink.
(Quelle: WR Ulrich Mittag)