Schwelm, 23.08.2020. Obwohl es noch zahlreiche Turniere und weitere Veranstaltungen bis in den Herbst hinein in NRW gibt, ist die Beachsaison 2020 für die Spielerinnen der TG RE Schwelm beendet, denn ab dem 24.08. startet bei RE offiziell die Hallensaison.

Den Abschluss bildeten am gestrigen Samstag Britt Heisler & Katharina Hans. Beim Damen C-Cup in Münster spielten sie zunächst erfolgreich, aber mussten sich im ¼-Finale gegen die späteren Siegerinnen geschlagen geben. Trotzdem erreichten sie einen respektablen 5. Platz.

Respektabel sind generell die Ergebnisse aller Schwelmer Spielerinnen, denn zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte nach dem großen Umbruch 2012, nahmen eine breite Masse von RE-Spielerinnen an der Beachtour teil, mit steigender Tendenz.

Auslöser des Beachbooms sind auf der einen Seite Britt Heisler und Jule Mantsch aus dem Team RE Damen 1, auf der anderen Seite aber auch die Pandemie. Ausgerechnet ein Virus, der seit Monaten die ganze Welt lähmt, hat in Schwelm notgedrungen zu einer neuen Motivation geführt. Durch die Hallenschließungen musste eine Alternative her, die dann auch recht schnell in Form von Beachvolleyball gefunden war.

Trotz positiven Signalen der Stadt, gehört Schwelm zu den wenigen Städten die noch keine Beachvolleyballanlage hat. Größere Städte verfügen über mehr als einen Platz, so gibt es in Köln über 14 Beachanlagen, teils in privater, teils in städtischer Hand, auch u.a. Gevelsberg, Hattingen, Witten verfügen über Beachvolleyball-Felder und -Anlagen. Düsseldorf hat die Zeichen vor einigen Jahren erkannt, hat in ein Beachcenter investiert und nutz die Athleten im Gegenzug für das Stadtmarketing. Ein Imagefilm mit Jule Mansch sollte im Sommer gedreht werden, allerdings musste die Schwelmer Spielerin aus terminlichen Gründen absagen.

Für die Volleyballabteilung musste eine andere Lösung in einer anderen Stadt her. Gute Kontakte nach Radevormwald zum Dahlerauer TV, die über eine Kooperation mittlerweile in eine Freundschaft gemündet ist, eröffneten den Schwelmerinnen eine neue Perspektive. Unter strengen Auflagen konnten die Schwelmer Volleyballerinnen ab Mai wieder ihrem Hobby nachkommen. Das Motto lautete „von der Wand in den Sand“. Für die Kinder und Jugendlichen vor allem eine willkommene Alternative aus der Tristesse und den 4 Wänden zuhause zu entweichen. Der Platz des DTV wurde für fast 3 Monate das Übergangszuhause für die RE – Mädchen. Der eine Beachvolleyball-Court war teilweise von 10:00 Uhr morgens bis in die Abendstunden von RE-Volleyball ausgebucht. Teilweise wollten bis zu 100 Volleyballerinnen auf die wunderschöne Outdoor-Anlage an einem Tag. Doch aufgrund des Platzmangels und der Hygienevorschriften mussten auch Absagen erteilt werden.

Auch mit dem TuS Iserlohn wurde kurz darauf eine weitere Kooperation im Frühsommer 2020 geschlossen. Mit drei Beachvolleyballfeldern, in Planung sind Felder Nr. 4 und Nr. 5, half der TuS RE. Drei offizielle Turniere mit 128 Teilnehmerinnen wurden auf der Anlage in Kooperation ausgerichtet, ebenso 2x ein Beachday mit zahlreichen Volleyball-Kids aus NRW. Für beide Vereine eine Win-Win Situation, in Iserlohn wurden die Beachfelder wiederbelebt und RE Schwelm konnte sein Knowhow in der Ausrichtung von Turnieren voranbringen.

Unter diesen Umständen fanden sich neben dem Schwelmer Top-Duo Heisler/Mantsch weitere Beachpaare zusammen, die fortan auch auf der Beachtour zu sehen waren. Das jüngste Pärchen grad einmal 11 Jahre alt. Insgesamt hat die TG RE Schwelm mittlerweile 21 Beacherinnen im Verein, die gerne neben dem Hallenvolleyball auch noch im Sand regelmäßig trainieren würden, sich auch im kommenden Jahr auf Punktejagd der Beachtour begeben möchten. Auch wenn nicht alle gleich an Turnieren teilnehmen möchten, so ist das Interesse im Sand zu trainieren in Schwelm immens. Allerdings weder in einer Nachbarstadt, noch in Iserlohn, denn sie möchten unabhängig von Autos und Eltern zum Trainingsort.

Trotz der widrigen Umstände in Schwelm, haben die Spielerinnen von RE schöne Erfolge erzielen können. Zwar war aufgrund der Nachteile, der daraus mangelnden Trainingsmöglichkeiten fast immer im ¼- Finale Schluss, aber ein ordentlicher Anfang.

Anders hingegen das Schwelmer Top-Duo Heisler/Mantsch, die ihre Trainingsmöglichkeiten in Gummersbach und Düsseldorf voll ausschöpfen konnten. Dank der unermüdlichen Unterstützung der Eltern mit Fahrdiensten, haben sie sich gezielter auf ihre Saison vorbereiten können. Der Outcome kann sich mehr als sehen lassen: Gewinn der Deutschen Meisterschaft von Jule Mantsch in der WU-18,  den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft der WU-17 durch Britt Heisler und der gemeinsame Gewinn der Westdeutschen in der WU-18.

Nach diesen gigantischen Erfolgen ist die Saison jäh unterbrochen, denn eigentlich standen noch die Deutschen Meisterschaften der WU-17  auf dem Programm, sowie die Beacheuropameisterschaften der WU-18 im türkischen Alanya. Beides ist nun aktuell der Pandemie erneut zum Opfer gefallen.

Jule Mantsch wird sich jetzt erst einmal eine verdiente Pause gönnen, Britt Heisler wird ab der kommenden Woche wieder in das Hallentraining der Damen 1 einsteigen.

Auf ein Wiedersehen in der Beachsaison 2021, vielleicht mit einem Beachvolleyball-Gelände in Schwelm, aber mit Sicherheit weiteren RE Spielerinnen, die auf der Beachtour zu sehen sein werden.

Rangliste Beachserie 2020 Frauen in NRW Schwelmer Spielerinnen:

Rangliste DVV: